In dieser Zeit, in die sowohl das Bestehen der deutschen nationalen Rajons in der Russischen Föderation und in der Ukraine und des einzigen historischen Siedlungsgebietes der Deutschen mit dem Status einer autonomen Republik, als auch ihre Repression und Ausgrenzung fällt, erlebte die deutsche Minderheit in der Sowjetunion Höhen und Tiefen.
Neben der politisch-historischen Dimension wird die Geschichte der russlanddeutschen Literatur in den Blick genommen und so nicht nur ein Überblick über die Literaturgeschichte der Russlanddeutschen in der Sowjetunion gegeben, sondern auch die Geschichte dieser Minderheit verdeutlicht. Zugleich wird durch die literarische Komponente der heterogenen Gruppe der Russlanddeutschen eine Stimme gegeben ― anstatt über sie zu sprechen und sie als eine homogene Gruppe und ein Objekt zu konstruieren, werden die diversen Perspektiven aufgezeigt.